Donnerstag, 23. Dezember 2010

“Eine der längsten Ski Cross-Strecken überhaupt” - Interview mit Berni Huber und Martin Fiala zum Streckenbau in Grasgehren


Ski Cross ist spektakulär, ein wilder Ritt über Wellen, mit Sprüngen über Schanzen und heißen Überholmanövern durch Steilkurven. Mut und skitechnische wie athletische Fähigkeiten der Aktiven sind das eine, eine spektakuläre Ski Cross-Strecke das andere, was den Reiz dieser jungen Sportart ausmacht. Doch wie baut man so eine Strecke, die ein spannendes Rennen garantieren, die Sportler fordern, aber nicht überfordern soll?

B.Huber, M. Fiala (rechts)
Wir sprachen mit Berni Huber (SC Obermaiselstein und Liftbetreiber in Grasgehren) und Martin Fiala (Ski Cross-Olympiateilnehmer in Vancouver und heute u.a. für die FIS tätig). Die beiden früheren Weltcup-Abfahrer sind bei der deutschen Weltcup-Premiere in Grasgehren / Obermaiselstein (28./29. Januar 2011) für den Streckenbau verantwortlich.

Welche offiziellen Vorgaben für den Streckenbau habt Ihr?
Martin: Offizielle Vorgaben, welche Sprünge und Wellen so eine Strecke beinhalten muss, gibt es nicht. Es gab aber im Sommer eine gemeinsame Hangbegehung mit der FIS, bei der die ungefähre Streckenführung und die einzelnen Elemente besprochen wurden. Ich konnte vor kurzem auch in Innichen beim ersten Ski Cross-Weltcup, wo ich für die FIS als Sicherheits-Berater (Streckenbau, Absicherung, Streckentests) vor Ort im Einsatz, viele Erfahrungen sammeln.

Was zeichnet Eurer Meinung nach eine gute Ski Cross-Strecke aus?
Berni: Eine gute SX-Strecke muss für Frauen und Männer geeignet sein, im Idealfall mehrere Überholmöglichkeiten bieten sowie harmonisch ins Naturgelände eingebaut werden. Sprünge, Wellen, Steilkurven, Negativkurven, Step-Downs und Elemente, die nicht alltäglich sind, machen das Ganze erst richtig reizvoll. Bei allen Streckenbauten steht die Sicherheit der Athleten aber an erster Stelle!
Martin: Dazu gehören vor allem auch gute Landemöglichkeiten nach Sprüngen und gut abgesicherte Sturzräume.

Martin, was war für Dich in Deiner aktiven Karriere jeweils die schönste, die anspruchsvollste und die schwierigste Ski Cross-Strecke?
Martin: Die anspruchsvollste Strecke war sicher die der Olympischen Spiele in Vancouver mit weiten und hohen Sprüngen. Für meinen Geschmack war die eine oder andere Landemöglichkeit aber hier zu kurz. Interessant und sehr schön fand ich die Strecken in Frankreich in L’Alpe d’Huez und Les Contamines.

Welche Besonderheiten bietet das Streckenprofil in Grasgehren?
Berni: Die Strecke in Grasgehren verfügt über viele natürliche Bodenwellen. Wir wollen diese natürliche Charakteristik möglichst weitgehend berücksichtigen. Darüber hinaus wird der Parcours mit 1,2 Kilometern einer der längsten, wenn nicht der längste im Weltcup sein. Wir erwarten eine Zeit von knapp über einer Minute.

Wie geht Ihr praktisch an diese Aufgabe ran?
Berni: Die Pläne am Computer sind fertig. Jetzt werden die Schneemaschinen so platziert, um einen Streckenbau nach Plan zu ermöglichen. Wir wollen Ende Dezember mit dem Bau beginnen und Anfang Januar fertig sein. Die Firma Kässbohrer stellt uns für sechs Wochen extra einen Parkbully zu Verfügung. Das Fein-Tuning wird dann an jedem „Obstacle“ von Hand durchgeführt.
Martin: Die letztendliche Feinjustierung hängt jedoch von der Schneemenge und von der Schneebeschaffenheit ab.

Mit wie viel Mann und Pistenraupen werdet Ihr daran arbeiten?

Martin: Im Vorfeld wird es eine Mannschaft von ca. 20 bis 30 Personen geben, die die Strecke baut und absichert. Zwei bis drei Pistenraupen werden im Einsatz sein. Während der Veranstaltung werden dann bis zu 150 freiwillige Helfer vor Ort sein. Ohne die wäre eine Durchführung des Events undenkbar.

Bleibt der Kurs nach dem Rennen noch eine Zeitlang für andere Events oder Trainingszwecke so stehen oder ist das zu gefährlich?
Berni: Der Kurs wird nach dem Weltcup sicher entschärft werden müssen, um unsere Touristen nicht unnötigen Risiken auszusetzen. Aber der Nachwuchs in der Region, wie auch interessierte Teams werden - wie übrigens bereits in den letzten Jahren - hier auch weiter eine gute Trainingsmöglichkeit haben.

Dienstag, 21. Dezember 2010

Interesse wächst: Neue Medien-Veröffentlichungen

Ski Cross wird auch in den Medien immer mehr zum Thema. Hier einige Links zu neuen Veröffentlichungen.


Süddeutsche Zeitung, Online-Ausgabe vom 17. Dezember:
Wintersport: Skicross Nummer drei nach Riesch und Neuner



netzathleten.de vom 20. Dezember mit Martin Fialas persönlichem Renn-Rückblick:
Skicross-Weltcup Auftakt in Innichen – Fialas Kolumne

Oberbayerisches Volksblatt, Rosenheim, vom 20. Dezember:
Eckert überzeugt bei Skicross-Weltcup

Sponsors, Ausgabe 12/2010:
Ellenbogen raus 

Spiegel Online,  14. Dezember 2010:
Ellenbogen raus!

Donnerstag, 16. Dezember 2010

Netzathleten & Ski Cross: Heute mit Kolumne von Martin Fiala aus Innichen

Ski Cross kommt bei den Netzathleten groß raus. In der heutigen Ausgabe findet Ihr vor dem morgigen Start in Innichen einen weiteren Vorbericht auf die Saison und auf unser Rennen in Grasgehren/Obermaiselstein, eine Vorschau auf alle Ski Cross Weltcuptermine sowie eine Kolumne von Martin Fiala. Martin ist derzeit als Technical Advisor der FIS in Innichen live dabei.

Der Skicross-Weltcup feiert im Januar seine Premiere in Deutschland. Erstmals machen die besten Skicrosser der Welt Station in Grasgehren. Bei den Olympischen Spielen in Vancouver hatte Skicross schon die zweithöchsten Einschaltquoten – auch deshalb wird das Rennen in Grasgehren (28./29. Januar) live im TV übertragen. 

"Martin Fialas Skicross-Kolumne: Die Chancen der Deutschen in Innichen"

Den ganzen Artikel inklusive des Videos von Martins Streckentest in Innichen mit Helmkamera findet Ihr hier

Mittwoch, 15. Dezember 2010

Ski Crosser heiß auf den Weltcup-Start in Innichen

Jetzt geht's los: Am 17./18. Dezember starten die Ski Crosser in Innichen/San Candido (http://www.ski-cross.it/) in die neue Weltcup-Saison. Die letzten Arbeiten an der Strecke laufen unter der Aufsicht von Martin Fiala, in Innichen FIS Security-Chef. Die Athleten/innen sind heiß. 

Alex Böhme, Foto DSV
DSV-Trainer Alex Böhme hat insgesamt neun DSV-Starter für den Weltcup-Auftakt in Innichen nominiert. Bei den Damen sind Heidi Zacher (SC Lenggries), Anna Wörner (SC Partenkirchen) und Christina Manhard (SC Pfronten) mit dabei. Bei den Herren gehen Daniel Bohnacker (SC Gerhausen), Thomas Fischer (SC Ruhpolding), Mathias Wölfl (SC Schöneck), Simon Stickl (SC Bad Wiessee), Florian Eigler (SC Pfronten) und Paul Eckert (WSV Samerberg) an den Start. Hier ein paar Statements aus dem DSV-Team zum Saisonauftakt:

Trainer Alex Böhme: "Wir wollen in Innichen mit einem guten Einstieg in die diesjährige Weltcupsaison starten. Kleinere Verletzungen und Blessuren, die sich die Aktiven während der Vorbereitung zugezogen hatten, sind verheilt und pünktlich zum Saisonauftakt präsentieren sich alle Athleten wieder fit und in guter Form. Jetzt gilt es, die im Training erkennbaren Leistungssteigerungen in den Wettkämpfen umzusetzen. Unsere Damen sind in der Lage, sich unter den besten Acht zu platzieren. Für die Herren gilt es, Ergebnisse unter den Top-16 zu erreichen. Mit unseren derzeitigen Leistungsträgern Anna Wörner und Simon Stickl können wir auch um Top-Platzierungen fahren." 

Sportlicher Leiter Heli Herdt: "Nach einer guten und intensiven Vorbereitung ist das gesamte Team hoch motiviert für den ersten Weltcup in Innichen. Die dortigen Doppelrennen sind die erste echte Standortbestimmung und wir sind natürlich gespannt, wie wir im internationalen Vergleich abschneiden. Nach der geglückten Olympiapremiere in Vancouver wollen wir das Interesse der Öffentlichkeit an unserem Sport nutzen und gleich zu Beginn des Winters mit guten Leistungen überzeugen."

Simon Stickl: "Die Vorbereitung ist für mich in diesem Jahr äußerst zufriedenstellend verlaufen. Die Stimmung im Team war hervorragend und wir konnten unter optimalen Bedingungen trainieren. Beim Training in Hintertux und im Mölltal haben wir sowohl beim Start als auch auf der Strecke noch einmal einige Verbesserungen im skitechnischen Bereich erarbeiten können. Bei einem Sturz habe ich zwar einige Blessuren davongetragen – ich denke aber, ein Resultat unter den Top-8 sollte erreichbar sein."

Anna Wörner: "Obwohl wir ja etwas Pech mit dem Wetter hatten, ist die Vorbereitung sehr gut verlaufen. Besonders positiv fand ich, dass Damen und Herren gemeinsam trainiert haben. Das hat noch einmal den Teamgeist gestärkt. Und für uns Damen ist es ein großer Vorteil, da wir von den Männern einiges lernen können. Derzeit fühle ich mich fit für den Rennwinter und freue mich auf den Weltcup-Start."

Sonntag, 12. Dezember 2010

Back to the roots: Gerhard Leinauer moderiert Weltcup-Premiere in Grasgehren / Obermaiselstein


Sport in seiner ganzen Vielfalt war schon immer seine große Leidenschaft. Die lebt er in jeder freien Minute. Ansonsten redet er darüber. Gerhard Leinauer (46) hat seine Leidenschaft zum Beruf gemacht und ist heute ein vielbeschäftigter Sportmoderator. Der Münchner wird die Premiere des FIS Freestyle Ski Weltcup Ski Cross am 29. Januar in Grasgehren / Obermaiselstein live moderieren und in seiner sympathischen Art am Bolgengrat garantiert für beste Stimmung sorgen.

Als gebürtiger Augsburger war das Allgäu für Leinauer in seiner Kindheit das nächstgelegene Skigebiet. Dort hat er mit drei Jahren das Skifahren gelernt, mit seinen Eltern jedes Wochenende die Pisten unsicher gemacht und ist in Thalkirchdorf, Schattwald, Balderschwang und Grasgehren auch seine ersten Skirennen gefahren. „Ich habe mich deshalb tierisch gefreut, als mich Martin Fiala gefragt hat, ob ich Lust dazu habe, das Weltcup-Rennen zu moderieren. Für mich ist es ein besonderer Spaß, dorthin zurückzukehren, wo ich als Kind und Jugendlicher gegen die Stangen gekämpft habe. Auch, weil ich die Karrieren von Berni Huber und Martin Fiala immer mit großer Bewunderung verfolgt habe, während mein sportlicher wie beruflicher Weg in eine andere Richtung ging“, erzählt Leinauer. Nach seinem Studium der Sport-, Literatur- und Kommunikationswissenschaften an der Uni Augsburg sammelte Leinauer beim privaten Rundfunk erste berufliche Erfahrungen. Es folgten Beiträge für SAT 1, DSF (jetzt Sport1), wo er auch heute noch ein eigenes Magazin "Magic Sports" mit viel Fun- und American Sports sowie das Reisemagazin "CoolTour" betreut. Daneben moderiert er für Premiere (jetzt SKY) Eishockeyspiele. Seit 2005 arbeitet er zudem für Eurosport als Kommentator für Ski alpin und Eishockey sowie im Sommer im Bereich Kanu und Radsport. Für Eurosport 2 moderiert er neben Surfen und Mountainbike im Wechsel mit Guido Heuber die diesjährigen Ski Cross-Weltcuprennen. Für Grasgehren ist er also fachlich bestens gerüstet.

Leinauer: „Sehr schade, dass es Ski Cross zu meiner aktiven Zeit noch nicht gab. Kein Wettkampf gegen Stangen, die Uhr und gegen sich alleine, sondern gleichzeitig auf einem abwechslungsreichen Parcour gegeneinander. Das wäre genau mein Ding gewesen!“

Montag, 6. Dezember 2010

„Ein ganz wichtiger Schritt für den Ski-Cross-Sport”

Die Vorbereitungen für den ersten FIS Freestyle Ski Weltcup Ski Cross in Grasgehren / Obermaiselstein laufen auf Hochtouren. Das Feuer für diese junge, wilde Sportart ist bei allen Beteiligten deutlich zu spüren. Auch die große Vorfreude auf den Augenblick, wenn es dann am 29. Januar 2011 endlich heißt: „PROCEED TO THE STARTGATE… RACERS READY… ATTENTION… GO!” und Ski Cross in Grasgehren so richtig rockt.

Joseph T. Fitzgerald

Doch wie kam es überhaupt zu dieser Weltcup-Premiere im Allgäu? Welche Herausforderungen bringt so ein Weltcup-Rennen mit sich und was erwarten oder erhoffen sich die Verantwortlichen wie Joseph T. Fitzgerald (Freestyle Koordinator bei der FIS), Stefan Huber (Skisport und Veranstaltungs GmbH Oberstdorf), Berni Huber (SC Obermaiselstein, Liftbetreiber und zusammen mit Martin Fiala Streckenbauer in Grasgehren) oder auch Peter Stehle (Bürgermeister der Gemeinde Obermaiselstein) von diesem Weltcup-Rennen?



Die wichtigsten Statements dazu sind in der aktuellen Pressemitteilung nachzulesen, die heute an alle relevanten Medien lanciert wurde. Pressemitteilung Download 
Berni Huber, Stefan Huber, Peter Stehle

Mittwoch, 1. Dezember 2010

Andy Matt im Interview

Andy Matt ist längst aus dem Schatten seines Bruders Mario "herausgefahren und herausgesprungen". Andy klopft keine großen Sprüche, lieber lässt er Taten sprechen. Andy wird im kommenden Winter als Topfavorit an den Start eines jeden Rennens gehen. Er ist einer der wenigen, der die junge Sportart Ski Cross bereits schon jetzt sehr nachhaltig geprägt hat und sicher auch weiterhin prägen wird.

Dein größter Erfolg bisher im Ski Cross?
Weltmeister 2009 in Japan, Silber 2010 bei den Olympischen Spielen in Vancouver.

Dein Ziel in dieser Saison?
Ich möchte gerne erneut eine Medaille bei der WM einfahren und konzentriere mich auch auf die Gesamtweltcup-Wertung.

Wer sind Deine Favoriten in dieser Saison?
Bei den Herren meine Teamkollegen Patrik Koller, Tom Zangerl und natürlich auch ich. Bei den Damen Aschleigh McIvor, Ophelie Davide und Andrea Limbacher alias "Limbo" :-)

Was würdest Du einem jungen Skisportler empfehlen, der sich für Ski Cross interessiert?
Einfach probieren und nicht wundern, wenn man nicht mehr aufhören kann!!

Wo würdest Du Ski Cross gerne in vier Jahren sehen?
Mir würde es gefallen, wenn sich Ski Cross dann auf der gleichen Ebene wie Ski alpin befinden würde.